++++++++ Nervige Polizeikontrollen von Bissau zur Grenze. Ausreise problemlos. Handbetriebenes Floß über Grenzfluss. Einreise nach Guinea war relaxed. ++++++++
++++++++ Nervige Polizeikontrollen von Bissau zur Grenze. Ausreise problemlos. Handbetriebenes Floß über Grenzfluss. Einreise nach Guinea war relaxed. ++++++++

Palmen-Putzer

Wir stehen auf dem Gelände von Andreas. Er lebt hier seit 32 Jahren. Und hat sich bestens organisiert.
Bei ihm gibt es vieles, was es in Bissau sonst nicht gibt.
Strom. Trinkwasser aus 250m Tiefe. Internet. Ein sehr gutes Restaurant mit eigener Schlachtung.
Das wissen die Mitarbeiter der Botschaften, UNO, Rotes Kreuz etc. zu schätzen. Manche haben ein Haus oder eine Wohnung auf seinem Gelände gemietet.
Andere gehen im Restaurant ein und aus. So wie der freundliche Generalkonsul von Mauretanien, der die deutsche Unterstützung seines Landes durch Agrarprojekte sehr zu schätzen weiß.
Bei Andreas werden nicht nur die Hecken nach deutscher Tradition gestutzt und in Form gebracht. Auch die riesigen Palmen werden von einem in schwindelerregender Höhe herumturnenden Fachmann sauber geschnitten.
Unser Nachbar Todor weiß die gepflegte Atmosphäre sehr zu schätzen. Er ist in Bulgarien geboren und in Deutschland aufgewachsen.
So etwas gut organisiertes gibt es in Bissau vermutlich kein zweites Mal.

Bissau

Bissau ist so, wie man sich Afrika vorstellt. Nach
europäischem Klischee. Es gibt keine Stromversorgung. Im ganzen
Land nicht. In der Hauptstadt – auch nicht. Deshalb gibt es keine
Wasserversorgung. Und vieles andere gibt es auch nicht. Weil es
keinen Strom gibt. Wer Strom will muss ihn selber machen. Die
Dieselgeneratoren hört man Tag und Nacht. Eine Kilowattstunde
kostet 1,20€. Wer sauberes Wasser will, muss sich einen Brunnen
bohren. Richtig tief bohren. Und braucht Strom. Für die Pumpe.
Todor organisiert den Bau des ersten Wasserkraftwerks in
Guinea-Bissau. Mit den Chinesen zusammen. Der technische
Projektleiter hat den größten Staudamm der Welt gebaut. Es ist komplex, da es wenig
Gefälle und keine Täler gibt. Das Projekt gibt es seit über 40
Jahren. Auf dem Papier. Jetzt wird es realisiert. Und das ganze
Land mit Strom versorgen. Die Menschen sind dankbar. Es wird Bissau
verändern. Dann stimmt eines Tages das europäische Klischee nicht
mehr. So wie in vielen Städten Afrikas.