Dünen ohne Ende

Wir fahren weiter durch riesige Dünenfelder. Insgesamt über 30 km. Wo möglich, schlängeln wir uns auf spitzen Steinen um die großen Dünen herum. Als wir an die große Falaise-Kante kommen, ist damit Schluß. Wir müssen hinunter. Mitten durch ein Dünenmeer. Und bleiben direkt am Einstieg stecken. Weichsand. Reifendruck reduzieren. Vorne 1,0 bar. Hinten 1,4 bar. Für den Notfall haben wir dann noch etwas Reserve und könne vorne auf 0,6 und hinten auf 0,8 bar reduzieren.
Kaum zu glauben, aber jetzt fahren wir einfach auf dem Sand obendrauf. Meistens zumindest. Dünenfahrt
Zum Schluss wird’s dann doch noch spannend. Wir fahren aus dem Dünenfeld raus, weil wir zu sehr von unserem Track abgewichen sind. Wir versuchen, einen sehr steilen steinigen Hang hochzufahren. Der mit Geröll übersäte Hang wirkt einigermaßen tragfähig. Bis es nicht mehr weitergeht und wir feststellen, dass der ganze Hang aus Sand besteht. Wir lassen uns wieder etwas zurückrollen.
Ok. Jetzt gilt’s. Premiere. Beide Achssperren rein. Gas. Der Landy zieht sich hoch bis über die Falaise-Kante.
Einfach so.
Erstaunlich.

Steckengeblieben

Nach der stürmischen und regnerischen Wüstennacht treten wir etwas gerädert den Rückweg an. Wie schon bei der Hinfahrt ist der Track schwer zu finden. Es gibt wenig Fahrzeugspuren. Hierher verirrt sich kaum jemand. Dann gibt es auf einmal keine Spuren mehr. Wir ziehen unsere eigene Spur durch den roten Sand und fühlen uns schon recht abenteuerlich.
Im erste größeren Dünenfeld lassen sich die Dünen meist ganz gut umfahren.
Wir bleiben grob auf Kurs und treffen auf zwei Kamelmamas mit ihren Babys. Beim einen hängt die Nabelschnur noch gut sichtbar am Bauch. Es will trinken, schafft es aber noch nicht richtig, sich an Mamas Zitzen festzusaugen . Es könnte an Weihnachten geboren worden sein. Die Shooting-Bilder sind in Arbeit.
Wir treffen noch auf weitere Kamelherden im Dünenfeld. Und auf deren Hinterlassenschaften.
Danach geht es über Sandünen, Stock und immer wieder sehr spitze Steine kilometerlang querfeldein. Wir verzichten wegen der vielen Steine auf ein Absenken des Reifendrucks. Und bleiben prompt in einer weichsandigen Mulde zwischen zwei kleinen Dünen stecken. Vorwärts – nope. Rückwärts – no way. Nur tiefer geht noch. Also lassen wir das Rumprobieren und packen die Schaufeln aus. Dann probieren wir wieder. Ja, es geht – noch tiefer. Wieder schaufeln – diesmal über eine halbe Stunde. Dann die Sandbleche. Noch nie ausprobiert. Wir haben vier und nehmen erst mal zwei.
Erster Versuch – der Landy zieht sich butterweich aus dem Tiefsand.
Kurze Zeit später wiederholt sich die Szene.
Mit dem Unterschied, dass wir es nicht mehr mit Gas probieren, daher auch die Schaufeln stecken lassen und direkt mit den zwei Sandblechen wieder rausfahren, als ob nie was gewesen wäre.
Lesson learned.
Was sind wir doch gut ausgerüstet :-)

Abstecher zum Wasserfall im Oued Khaoumi Naam

Wir fahren nach einem Track, den wir freundlicherweise von anderen Fernreisenden bekommen haben.
Das Ziel: ein Wasserfall in der Wüste.
Die Vermutung: es wird wenig Wasser fallen.
Die Hoffnung: Sonne, blauer Himmel und eine fantastische Wüstennacht mit funkelndem Sternenhimmel am Lagerfeuer.

Das Fazit: Wasserfall gefunden, fast ausgetrocknet. Ansonsten dicke Wolken am Himmel, regnerisch, kalt, stürmisch, kein Lagerfeuer, keine Sterne, kaum geschlafen, tolle Wüstennacht…
Der Bonus: zwei Camel-Shootings und ein Offroad-Abenteuer auf dem Rück-„Weg“.