Das Berbermädchen „Malika“, Marokko

Sie sprüht vor Lebendigkeit und sagt, sie sei dreizehn, wobei sie ihre Finger zu Hilfe nehmen muss. Als ich sie frage, ob sie zur Schule geht, verneint sie. Sie spricht einige Sätze französisch mit ausgezeichnetem Akzent.

Sie lädt uns charmant zum Tee ein und besteht darauf, dass sie die Gastgeberin sei. „Mutter ist nicht da“, sagt sie. „Ich lade euch ein zu Tee und frischem, selbst gebackenem Berber-Brot“. Es ist schwer, sich ihrem Charme, ihrem Lächeln und ihrer kindlichen Bestimmtheit zu entziehen.

Als wir später umkehren müssen, weil die Piste von Baumaschinen versperrt ist, fragen uns die Bauarbeiter, wie wir hierher gefahren sind. Als wir den Ortsnamen nicht verstehen, fragen sie uns: „Seid ihr bei Malika gewesen?“.
Wir begreifen, Malika ist kein gewöhnliches Berbermädchen.
Sie ist die Anlaufstelle in dieser Gegend. Bereits mit dreizehn Jahren.

Schlangen-Düne bei Sidi Ali, Marokko

Die rötliche Düne liegt ein wenig verborgen hinter einem Bergrücken an der Strecke Taouz – Zagora und hat die Form einer Wüstenschlange.

Wir müssen den Reifendruck deutlich reduzieren, um am Abend den letzten Anstieg auf das sandige Hochplateau zu bewältigen. Der atemberaubende Sonnenuntergang belohnt unsere Mühe mit den letzten wärmenden Strahlen, bevor die Luft einer bitterkalten Wüstennacht von den Bergen auf uns herabfällt.

Am nächsten Morgen taucht die aufgehende Sonne den Sand in ein fast unwirklich oranges Licht. In der kalten, klaren Luft wird die Geländeformation aus der Höhe deutlich sichtbar.

Lost City – Oued Rheris, Marokko

Die verfallene Stadt liegt auf einem Felshügel.
Vermutlich als Schutz vor den reißenden Fluten.
Oder um wehrhaft zu sein?
Warum wurden die Behausungen aufgegeben?
Wurden sie zerstört? Weshalb? Von wem?
Beim Durchstreifen der Ruinen kreisen die Fragen wie Vögel um meinen Kopf.

Bergkette im Oued Rheris, Marokko

Der Fluss Rheris entspringt im Hohen Atlas und verliert sich in der algerischen Sahara.
Dazwischen speist er Oasen, durchquert meist unterirdisch das Tafilalet und fließt durch den Ort Remlia.
Wir bleiben einige Tage am Fuß einer langen Bergkette, die von einem seitlichen Zufluss eingeschnitten wird.
Dabei entstehen Aufnahmen, die die beeindruckenden Ausmaße der geologischen Formation deutlich machen.

Le Thé Berbère, Marokko

Im Hohen Atlas werden wir zum Tee eingeladen.
Wir nehmen uns gerne Zeit.
Genießen das frisch gebackene Brot.
Und den heißen, süßen Minztee.

Mit Worten können wir uns nicht verständigen.
Doch die Bilder unserer Enkelkinder lösen Begeisterung aus.
Stolz wird die Handy-Kompetenz des Jüngsten präsentiert.
Das moderne Zeugs hat auch sein Gutes.