Einkaufen in Nordafrika

In den nordafrikanischen Ländern Mauretanien und Marokko ist Einkaufen anders als in Deutschland. Es gibt Straßen mit Autowerkstätten. Straßenzüge mit Eisenwaren. Gassen mit Nähern. Frische Lebensmittel kauft man auf dem Souk. Gemüse wird in Kilo angeboten. Bunt gemischt. Tiere werden täglich frisch geschlachtet. Dann ausgehängt. Die Sorte bestimmt man anhand des Kopfs. Hühner wählt man lebend aus. Dann werden sie gewogen. Man bezahlt nach Kilo Lebendgewicht. Dann verschwindet der Verkäufer mit dem Huhn um die Ecke…
Je nach Stadt oder Land werden die Fleischaushänge gewöhnungsbedürftiger. Es kostet am Anfang schon Überwindung, Fleisch zu kaufen, das von Fliegen besetzt ist. Oder zuzuschauen, unter welchen Bedingungen das Fleisch zerlegt und an was für Ständen es verkauft wird. Spätestens hier muss man eine Entscheidung treffen. Fleischesser bleiben oder Vegetarier werden.
Wir haben für uns beschlossen: Augen zu und durch.
Es wird stark angebraten und somit alles abgetötet. Selbstberuhigung ;)
Funktioniert gut. Bei Schaf, Lamm, Rind, Kamel, Pute, Huhn.
Nur Ziegenfleisch kommt für uns nicht in Frage. Diese Vierbeiner ernähren sich hier von Müll. Fressen Papier, Lumpen, Zigarettenschachteln. In den Städten laufen sie frei herum. Und fressen den Müll, der hier überall herumliegt.
Brot gibt es in Form von Baguette oder als Fladenbrot. In den kleinen Boutiquen, wie es die Mauretanier nennen, bekommen wir das Nötigste. Jede Familie hat so eine Boutique. Die Verkäuferinnen – meist die Mütter – sitzen oder liegen dort den ganzen Tag auf dem Boden. Sie warten auf Kundschaft. Häufig reichen sie einem im Sitzen die Ware durch die vergitterte Tür. Denn so ab und an machen sie schon ein Nickerchen. Wenn grad nichts los ist. Dann ist es gut, wenn nach dem Nickerchen nichts aus dem Laden fehlt.
Familienangehörige dürfen Kredite machen. Der Schuss kann natürlich nach hinten losgehen.
Wir lieben es, über den bunten, lauten und betriebsamen Souk zu schlendern. Hier pulsiert das Leben. Es ist für Westeuropäer eine totale Reizüberflutung. Die Bandbreite der Gerüche ist enorm. Und nicht immer angenehm.
Hier werden Geschäfte gemacht. Hier trifft man sich. Wir sind überrascht von der Freundlichkeit der Menschen. Wir werden kaum angebettelt oder übers Ohr gehauen.
Und wenn es doch passiert, verbuchen wir das unter Erfahrungswert :/

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Ein Gedanke zu „Einkaufen in Nordafrika

  1. Wow toll ich finde es klasse das ihr alles versucht… Was euch nicht umbringt macht euch stärker :-);-)

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